Heute lief im ZDF der erste von sechs Teilen der neuen Serie „Wettlauf zum Südpol“. In der Serie geht es zwar auch um den Wettlauf von Amundsen und Scott vor 100 Jahren, aber für die Serie wurde der Wettlauf wiederholt, angetreten sind ein deutsches und ein österreichisches Team mit je vier Mitgliedern. Im deutschen Team sind die beiden bekannten Gesichter von Markus Lanz und dem Extremsportler Joey Kelly, die bekannten Teilnehmer auf österreichischer sind jedenfalls mir nicht so bekannt. Dazu wurden nach einem Casting/Auswahlverfahren zwei guttrainierte Sportler in jedes Team aufgenommen. Wenn ich das richtig behalten habe, sind davon auf deutscher und auf österreichischer Seite je ein Soldat bzw. eine Soldatin und zwei Sportler (Marthoni, Triathlet).
Alle Teilnehmer haben vor dem Wettlauf ein mehrwöchiges Training absolviert, man konnte sehen wie sie beim Laufen bzw. Gehen mit Nordic Walking-Stöcken schwere Gegenstände (Reifen, schweres Dreirad) hinter sich herzogen. Genau so, wie sie beim tatsächlichen Wettlauf zum Teil auf Langlaufskiern, zum Teil zu Fuß einen schweren Schlitten mit Proviat, Kleidung und Zelten hinter sich herziehen mussten.
Ich habe den ersten Teil mit Interesse angeschaut. Leider ist es ja sehr bequem, vom Sofa aus anderen zuzuschauen, die bei Temperaturen weit unter Null Grad gegen die Gewalt der Natur ankämpfen und dabei Gletscherspalten, Eisfelder und 400 km Schnee überwinden, während ihnen von vorne der Wind entgegen weht oder auch die Sonnen entgegen brennt. Auf dem Sofa kann man kaum nachvollziehen, welche selbstgewählten Qualen das sein müssen. Das wäre nichts für mich. Auch wenn so ein Erlebnis, vor allem wenn man es überstanden hat, einen mit Sicherheit verändert, so wie es Markus Lanz zwischendurch sagte.
Mich persönlich hat vor einigen Jahren eine ähnliche Serie mehr angesprochen. Die Serie „Von Null auf 42″, die damals zuerst bei arte lief und vermutlich Tausende von Menschen dazu animiert hat, vom Sofa runterzusteigen und einen Marathon zu laufen. Damals haben sich ca. 10 Nichtläufer innerhalb von einem Jahr auf einen Marathon vorbereitet und sind am Ende den New York Marathon gelaufen. Es gab damals in vielen Läufer-Foren heiße Diskussionen, ob ein Jahr Vorbereitungszeit für Nichtläufer genug ist. Vermutlich nicht, und es gab auch einige Teilnehmer, die die Vorbereitung an die eigenen Grenzen geführt hat, aber mitgelaufen und Finisher/Marathonis geworden sind letztlich doch alle.
Die aktuelle Wettlauf zum Südpol-Serie ist übrigens recht ähnlich gemacht, so gibt es zum Beispiel immer wieder Interviews mit einzelnen Teilnehmer, darüber wie diese sich fühlen, was sie denken, was die anderen denken. Und wissenschaftliche Animationen über Körperfunktionen. Bei „Von Null auf 42″ Darstellungen über die Muskelprozesse, die beim Laufen, beim Training oder bei einem Krampf im Körper ablaufen. Diesmal die Funktion der Lungenbläschen unter extremen Kälte- und Höhebedingungen.
Sehr interessant, und ich werde mir sicher auch die nächsten Folgen ansehen, wenn ich Zeit habe. Falls nicht, sind die nächsten Folgen wahrscheinlich so wie die erste von heute in der Mediathek des ZDF abrufbar. Wer die erste Folge nicht gesehen hat, sollte also zur ZDF-Seite „Wettlauf zum Südpol“ wechseln, dort gibt es noch mehr Informationen und Videoclips.
Übrigens fielen mir beim Zuschauen direkt zwei Filme ein – zum einen „The Day after Tomorrow“, der als Hauptthema eine Klimatkatastrophe hat in deren Verlauf die nördliche Erdhalbkugel kurzfristig „einfriert“, und in der Dennis Quaid, Klima- und Polarforscher, seinen Sohn vor dem Erfrieren rettet, und „Das Vermächtnis der Tempelritter“, in dem Nicholas Cage auf der Suche/Jagd nach dem sagenumwogenen Schatz der Tempelritter ist. Startpunkt der Suche ist auch hier eine Eiswüste, diesmal die von Neufundland, dort findet sich auf einem 1818 verschollenen Schiffswrack der erste Hinweis auf den Schatz. Ja, das sind beides Popcorn-Kino Filme